Sie sind hier: Home » Hasenpest in Eckental nachgewiesen
Das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) hat bei einem Feldhasen die meldepflichtige Infektionskrankheit Tularämie nachgewiesen. Ein Jäger hatte das Tier im Bereich Eschenau gefunden. Umgangssprachlich wird die Tularämie auch als Hasenpest bezeichnet. Dabei handelt es sich um eine Erkrankung, die nicht nur auf wildlebende Hasenartige, Nagetiere, Wild- und Haustiere übertragbar ist, sondern an der als sogenannte Zoonose auch Menschen erkranken können. Der Mensch ist für den Erreger sehr empfänglich und eine Infektion mit dem Bakterium kann sogar lebensbedrohlich verlaufen. Das Veterinäramt und das Gesundheitsamt warnen davor, verdächtige Wildtiere zu berühren.
Auffälligkeiten bei Tieren
Kranke Hasen sind meist apathisch, verlieren Scheu und Fluchtdrang, haben Fieber und eine hohe Atemfrequenz. Innerhalb weniger Tage verenden die meisten Tiere. Bei chronischem Verlauf sind Abmagerung, Milz- und Leberabszesse vorzufinden. Die Gefahr für Jagdhunde ist gering, aber eine Infektion ist möglich. Bei Hunden zeigt sich unter anderem Appetitlosigkeit, Fieber und eine Schwellung der Lymphknoten.
Erreger auch auf Menschen übertragbar
Gefährdet sind vor allem Personen, die mit den erkrankten Tieren oder deren Ausscheidungen in Kontakt kommen, beispielsweise Jäger, Metzgerinnen und Metzger, Köchinnen und Köche sowie Tierärztinnen und Tierärzte. Beim Menschen beginnt die Krankheit mit unspezifischen, grippeartigen Symptomen wie Kopf- und Gliederschmerzen, Fieber, Schüttelfrost und Mattigkeit. Auch Lymphknoten oder innere Organe können beispielsweise in Form einer Lungenentzündung betroffen sein. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist bisher nicht bekannt.
Verhaltensauffällige Wildtiere in keinem Fall berühren
Tote Tiere, insbesondere Hasen, sollten auf keinen Fall berührt werden. Bei auffälligen Tieren ist das Veterinäramt Erlangen-Höchstadt zu informieren. Das Veterinäramt empfiehlt Jägern, die Feldhasen oder Wildkaninchen erlegen, das Tragen von Mundschutz und Einmalhandschuhen sowie die gründliche Reinigung und Desinfektion der Hände nach dem Tierkontakt.
Laut LGL wurden von Januar bis Oktober 2024 in Bayern bei Feldhasen 28 Fälle von Hasenpest nachgewiesen. Im Landkreis Erlangen-Höchstadt war die Tularämie bei einem Tier zuletzt 2021 festgestellt worden.